REFUGEES WELCOME! Aber auch…

Veranstaltungsreihe zur Förderung kritischer Blicke auf die aktuelle Asyl- und Migrationsdebatte: Refugees welcome! Aber auch
PosterSolidarität und Hilfsbereitschaft für Geflüchtete sind in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Selbst die Politik schloss sich zeitweilig auf symbolischer Ebene der Willkommenskultur an. Während Ehrenamtliche alle Hände voll zu tun haben, die ankommenden Geflüchteten mit dem Nötigsten zu versorgen, nutzt die Bundesregierung jedoch die Situation und führt ihren harten Kurs in der Asylpolitik fort: der Grenzschutz wird ausgebaut, Gesetze werden verschärft und Grundrechte massiv eingeschränkt. Und das alles im Eiltempo, ohne nennenswerte Diskussion, schließlich sei der Handlungsbedarf enorm. Kritische Stimmen finden im aktuellen Diskurs kaum Beachtung. Mit der Veranstaltungsreihe wollen wir daher kritischen Stimmen einen Raum geben und den Blick auf einige Aspekte lenken, die in unseren Augen derzeit untergehen.Die Veranstaltungsreihe wird organisiert von der antirassistischen initiative Münster und der Gruppe Grenzfrei. Sie wird unterstützt durch den AStA der Uni Münter, den AStA der FH Münster sowie dem Projekt Cafe Weltwärts.

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Dienstag 01. Dezember 2015
20 Uhr, Aula der KSHG, Frauenstraße 3-6
…Abschiebeknäste schließen!
Von wegen Willkommenskultur … Abschiebehaft in Deutschland
Im Juli diesen Jahres wurde das Gesetzespaket „Neubestimmung des Bleiberechts und der Aufenthaltsbeendigung“ beschlossen, das unter anderem die Möglichkeit für eine erhebliche Ausweitung der Abschiebehaft umfasst. Wurden in den vorherigen Jahren immer weniger Menschen in Abschiebehaft genommen, weil zum einen die Zahl der Geflüchteten niedrig war und zum andern selbst der Europäische Gerichtshof sowie der Bundesgerichtshof die bisherige Praxis als rechtswidrig einstufte, ist nun eine Renaissance der Abschiebehaft zu befürchten. So wurde bspw. das Abschiebegefängnis in Büren bei Paderborn, der geschlossen werden mussten, bereits wieder eröffnet. Frank Gockel, der sich sowohl politisch gegen den Knast in Büren engagiert als auch Gefangene dort besucht und unterstützt, wird über die Entwicklungen der Abschiebehaft und welche Folgen durch die Asylrechtsverschärfungen zu erwarten sind berichten. Ebenso wird er einen Eindruck davon vermitteln, wie der Alltag für die Betroffenen im Abschiebegefängnis aussieht. Eine Frage, die wir uns schließlich alle stellen und diskutieren sollten, ist wie wir künftig Abschiebungen verhindern können, wenn die Betroffenen mehrheitlich im Gefängnis sitzen.Referent: Frank Gockel von der Gruppe „Ausbrechen“ (Paderborn) sowie von „Hilfe für Menschen in Abschiebehaft“ (Büren)
facebook Veranstaltung
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Montag 07. Dezember 2015

20 Uhr, Stadtbücherei, Zeitungslesesaal, Alter Steinweg 11

…Entrechtung stoppen!
Ausgrenzen, ausschließen, aushungern – Die neuen Instrumente der Grenzsicherung

Die Grenzen der Festung Europa haben Risse bekommen. Sie  sind nicht mehr standhaft genug, um Menschen daran zu hindern nach Europa zu gelangen. Während einige europäische Staaten darauf reagieren indem sie Grenzzäune hochziehen, versucht Deutschland die Durchlässigkeit der Grenzen auch mit anderen Mitteln zu begegnen. Claudius Voigt von der GGUA Flüchtlingshilfe wird im konkreten verdeutlichen, wie durch die neuesten Verschärfungen des Asylrechts eine Migrationskontrolle auch  mittels faktischen Arbeitsverbot, Sozialleistungsentzug und stark eingeschränkter Freizügigkeit funktionieren kann. Die Migrationssteuerung durch soziale und gesellschaftliche Ausgrenzung von Geflüchteten und Migrant_innen folgt dabei ökonomischen Nützlichkeitserwägungen.Referent: Claudius Voigt, GGUA Flüchtlingshilfe (Münster)
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Mittwoch 16. Dezember 2015
20 Uhr, Aula der KSHG, Frauenstraße 3-6
…populistische Stimmungen aufdecken!
Von der Willkommenskultur zur Notstandsstimmung. Der Fluchtdiskurs in deutschen Leitmedien
Ströme, Fluten, Invasionen. Auch 2015 bedienen deutsche Leitmedien Bilder von Flucht und Migration, die dazu geeignet sind, weitere Entrechtungen von Geflüchteten zu legitimieren. Wie korrespondiert der mediale Diskurs mit dem der politischen Eliten? Wie hängt dies mit
rassistischen Mobilisierungen nicht nur in Sachsen zusammen? Warum sprechen alle von einer Flüchtlingskrise und nicht etwa von einer Rassismuskrise? Diesen Fragen wird in dem Vortrag nachgegangen.Referentin: Regina Wamper, Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung (DISS)
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Vorschau Januar 2016
Achtet auf weitere Ankündigungen!
Rassistische Mobilisierungen – zurück in die 90er Jahre?
Mit der Zunahme von internationalen Krisen und Kriegen steigen in Deutschland wieder die Zahlen von Menschen, die Asyl suchen. Damit einher geht ebenso ein Anstieg von rassistischen Angriffen und Übergriffen auf Unterkünfte für Geflüchtete. Auch Brandanschläge wie in Tröglitz nehmen zu. In vielen Texten werden daher Vergleiche zu den Pogromen Anfang der 90er Jahre in Deutschland wie in Hoyerswerda oder Rostock gezogen. Doch ist dieser Vergleich gerechtfertigt? In der Veranstaltung sollen anhand von Dokumentationen und Videos Unterschiede und Gemeinsamkeiten diskutiert werden.
Referent_innen: Rassismus tötet, Leipzig
„we are here and we will fight“ – selbstorganisierte Kämpfe von Refugees
Geflüchtete werden in der Öffentlichkeit meist als Opfer, als hilfebedürftig und passiv betrachtet. Dabei sind sie vielmehr Subjekte, die Ihr Schicksal in die Hand nehmen. Auch auf politischer Ebene gibt es eine Reihe von Refugee-Selbstorganisationen, die hier in Deutschland für ihre elementaren Rechte kämpfen. „Women in Exile“ werden ihre eigene Kritik an der deutschen und europäischen Asylpolitik vorbringen und über selbstorganisierte Kämpfe von Geflüchteten berichten.
Referentin: Women in Exile

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Flyer zur Veranstaltungsreihe:

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http://www.grenzfrei.org/